Straßenpässe mit Wohnmobil – Grimselpass

In einer kleinen Serie über die Alpenpässe der Schweiz habe ich gestern bereits etwas über die Silvretta-Hochalpenstraße in Österreich geschrieben. Heute geht es in das Nachbarland Schweiz. Freunde von Alpenpässen kommen rund um Andermatt voll auf ihre Kosten, wo sich gleich fünf nennenswerte Pässe befinden.

Machen wir also in der Passübersicht weiter mit dem Grimselpass:

Lage/Allgemeines:

Westlich von Andermatt liegt der Grimselpass in der Nähe des Rhône-Gletschers und damit am oberen Ende des Rhône-Tals. Von der Passhöhe kann man gleichzeitig auf die Furkastraße blicken, die ein Teil des Furkapasses ist. Auf dem Grimselpass verläuft die Grenze zwischen dem nördlichen Kanton Bern und dem südlicheren Wallis. Im Winter ist der Pass gesperrt.

Höhe:

Laut Schild bringt es der Passübergang auf eine Höhe von 2.164 Metern über dem Meer.

Maut:

Die Überquerung des Grimselpasses ist kostenlos.

Nordrampe:

Auf der Nordrampe bin ich den Pass hinab gefahren. Dabei habe ich mehrere Stopps eingelegt. Zum Einen, weil die Passstraße immer wieder einen schönen Ausblick hergibt und zum anderen, weil ich Motor und Bremsen schonen wollte. Denn die Nordrampe hat es ziemlich in sich und zieht sich stellenweise ganz schön. Die Ortschaft Innertkirchen kann man getrost als das Ende der Passstraße bezeichnen, doch der Ort liegt nur auf einer Höhe von rund 640 Metern. Das heißt, es sind insgesamt über 1.500 Höhenmeter, die man zurücklegt. Zugegebenermaßen jedoch auf einer Länge von rund 26 Kilometern. Die Steigung bzw. das Gefälle halten sich also in Grenzen, ist aber stets gegeben. Auf der Strecke gibt es 17 Spitzkehren, einige Kurven und mehrere Tunnel. Die meisten Kehren kommen aber erst kurz vor der Passhöhe.

Südrampe:

Die Südseite ist komplett anders. Denn sie geht steil und kurz hinab. Auf ihr überwindet man in sieben Spitzkehren 400 Höhenmeter. Dann hat man die Ortschaft Gletsch erreicht, wo es entweder nach links direkt auf den Furkapass geht oder nach rechts weiter bergab durch das Rhône-Tal. Vier Spitzkehren folgen noch und dann weitet sich das Tal so langsam und es geht stetig, aber nicht mehr steil bergab.

Übernachten auf dem Pass:

Freies Stehen ist an den Parkplätzen sicherlich gut möglich. Das habe ich nicht getestet, denn es war nicht erforderlich. Direkt an der Passhöhe befindet sich das Hotel Grimselblick und das hält einen kleinen Wohnmobilstellplatz bereit. Im Grunde handelt es sich nur um einen Schotterparkplatz, doch dieser ist durch eine Felswand von der Straße abgetrennt und daher in der Nacht absolut ruhig. Das Hotel erwartet dafür 10 Franken, was ich als günstig bezeichnen würde. Darin enthalten ist die Nutzung der Toiletten des Hotels, zumindest solange sie geöffnet haben. Für weitere fünf Franken kann man auch die Duschen nutzen. Unweit von der Passhöhe befindet sich auch noch die ampelgeregelte Panoramastraße zum Oberaarsee, wo man wohl auch auf einer Höhe von über 2.300 Metern übernachten kann und darf. Muss ich beim nächsten Mal ausprobieren.

Angebot auf dem Pass:

Drei Hotels befinden sich am Pass sowie der erwähnte Abzweig zum Oberaarsee. Wandermöglichkeiten dürften es deutlich mehr sein, ich hatte leider nicht die Gelegenheit hier eine Wanderung zu machen. Die Aussicht in Richtung Norden ist nett aber ein wenig eingeschränkt. Die Sicht nach Süden ist jedoch interessant. Man blickt gleich hinab in den Ort Gletsch und sieht fast gegenüber die Furkastraße, die sich zum gleichnamigen Pass hochwindet. Ungefähr auf der Hälfte erkennt man ein Gebäude, bei dem Zugang zum Rhône-Gletscher hat. Dazu aber später mehr in der Beschreibung des Furkapasses. Außerdem befindet sich gegenüber dem Hotel Grimselblick der dazugehörige kostenlose Murmeltierpark. Vielleicht ist es übertrieben, von Park zu reden und ob die Murmeltiere dort wirklich eingesperrt sein müssen, wage ich auch zu bezweifeln. Aber wer noch keine Murmeltiere gesehen hat, was in dieser Höhenlage eher ungewöhnlich ist, der wird dort mit etwas Geduld auf die Tiere treffen.

Fazit:

Geschlafen habe ich dort sehr gut, weil es in der Nacht wirklich extrem ruhig war. Einen richtigen Rundumblick gibt es hier aber auch nur, wenn man die Wanderschuhe schnürt. Die Straße selbst ist einfach zu befahren, Parkplätze gibt es en masse und ein wenig Abwechslung bringen die vielen Stauseen, die sich entlang der Passstraße befinden.

Weiter geht es mit dem Oberalppass.

Und hier noch ein Video, wie man vom Grimselpass hinab und gleich im Anschluss zum Furkapass hinauf fährt:

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12 Kommentare zu „Straßenpässe mit Wohnmobil – Grimselpass“

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